Die digitale Transformation zwingt Unternehmen, ihre Softwareentwicklungsprozesse laufend zu erdenken und zu verbessern. Zwei Schlüsseltechnologien, die eine Antwort auf die Herausforderungen wie Ressourcenmangel, dynamische Marktveränderungen und den Bedarf an hoher Entwicklungsgeschwindigkeit bieten, sind GenAI (Generative Artificial Intelligence) und LowCode-Plattformen. Beide Ansätze ermöglichen eine effektive und schnelle Entwicklung entlang eines Software Development Lifecycle (SDLC) und tragen gleichzeitig zur Verbesserung der Softwarequalität bei.
Was ist GenAI und was sind Nutzen und Vorteile?
Aus der heutigen Welt der Softwareentwicklung und Contenterstellung sind GenAI-Technologien nicht mehr wegzudenken. GenAI-Technologien dienen zur Erstellung von z. B. Texten, Bildern, Videos und Source Code durch natursprachliche Interaktionen (Prompts).
GenAI kann im SDLC vielfältig angewandt werden. Die Einsatzbereiche umfassen zum Beispiel die Generierung von User:innen-Stories, Dokumentation, Source Code und Testfälle. Dadurch kann GenAI im SDLC zu einem unverzichtbaren Begleiter von Business Analyst:innen, Requirements Engineers, Software Architekt:innen und Entwickler:innen werden. Richtig eingesetzt, kann dies zu einer kürzeren Speed-to-Market führen, da viele der vorhergenannten Elemente teilweise automatisch erstellt werden können und die betroffenen Stakeholder:innen bestenfalls Ergebnisse nur mehr bewerten und gegebenenfalls adaptieren müssen. Jedoch ist der Einsatz dieser Technologie nicht frei von Risiken. Die GenAI ist nur so gut wie die vorhandenen Trainingsdaten. Und diese sind meist nicht klar ersichtlich. Ebenso sind die Grundlagen für die Antworten oft kaum nachvollziehbar. Vorurteile und falsche Informationen finden ebenso ihren Weg in die Antworten. GenAI ist eine „Blackbox“, das heißt, dass nicht klar ersichtlich ist, wie sie von der Benutzer:inneneingabe zu ihrer Antwort kommt. Daher müssen Benutzer:innen GenAI richtig anwenden. Generierte Informationen müssen validiert werden.
Dabei ist die effektive Steuerung globaler DevOps-Teams entlang aller Phasen des SDLC wesentlich. Neben der Entwicklung einer passenden Strategie und der Prozesse, die für eine erfolgreiche Implementierung von GenAI im Unternehmen erforderlich sind, ist es auch wichtig, Schulungen durchzuführen, damit die Tools effektiv angewendet werden können.
Was ist Low-Code und was sind Nutzen und Vorteile?
Low-Code bezeichnet einen Softwareentwicklungsansatz, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Entwicklung und Anpassung von Softwaresystemen ohne klassische Programmiererfahrung durchzuführen. Durch den Einsatz von vordefinierten Modulen und einer intuitiven Benutzer:innenoberfläche werden Entwicklungszeiten reduziert. Dadurch verringern sich sowohl die Umsetzungszeit als auch der individuelle Ressourcenbedarf.
Der Unterschied zur klassischen Softwareentwicklung liegt darin, dass bei der Low-Code-Entwicklung wenig bis gar kein Code geschrieben wird. Entlang eines Baukastensystems werden in grafischen Benutzer:innenoberflächen Module mittels Drag-and-drop verschoben. Die Entwicklungsumgebung stellt Bausteine zur Verfügung, aus denen Software gebaut werden kann.
Low-Code reduziert die Entwicklungszeit im Vergleich zur traditionellen Programmierung deutlich. Dies erfolgt durch vorgefertigte Bausteine und die Integration bewährter Funktionen. Neue Entwicklungen in der KI unterstützen diese Prognose, da sich Low-Code weiterentwickelt. Eine Forrester-Studie1 aus dem Jahr 2019 verdeutlicht, dass 100 Prozent der Unternehmen, welche mit Low-Code-Plattformen entwickeln, einen positiven ROI daraus erhalten.
Typische Anwendungsfälle von Low-Code sind die Erstellung von Geschäftsanwendungen, die Automatisierung von Arbeitsabläufen, die Entwicklung von Kund:innenportalen, die Integration von Datenquellen und Systemen sowie die Umsetzung von mobilen Apps.
Mit dem Ansatz der Low-Code-Entwicklung kann die Digitalisierung und Automatisierung in Unternehmen beschleunigt werden. Das bietet das Potenzial, schnellere, kostengünstigere und qualitativ hochwertigere Prozesse in Unternehmen zu realisieren und dadurch die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Fazit
GenAI-Technologien und Low-Code steigern nicht nur die Effizienz und Geschwindigkeit in der Softwareentwicklung, sondern bieten neue Möglichkeiten für Innovationen und kreative Lösungen. Sie stellen eine Antwort auf die wachsenden Anforderungen des Marktes. Unternehmen wird die Anpassung an sich ständig verändernde Bedingungen erleichtert. Mit dem richtigen Wissen tragen GenAI und Low-Code dazu bei, die Qualität und Leistungsfähigkeit der Softwareentwicklung zu verbessern.